top of page

Die Künstlerin

Von Saarbrücken in die Welt – Die Papierkunst der Simone Hübner-Schwinn

Text: Saarbrücker Zeitung, 2025

Die Saarbrücker Zeitung als Ausgangspunkt für Kunstwerke, die über Grenzen hinweg berühren – das ist der besondere Charme der Skulpturen von Simone Hübner-Schwinn. Die Künstlerin aus Saarbrücken erschafft Figuren aus Pappmaché, die irgendwo zwischen Märchenwelt, Erinnerung und Popkultur angesiedelt sind. Ihre Werke sind nicht glatt und stromlinienförmig – sie sind schräg, ehrlich, frech und voller Charakter. Genauso, wie die

Künstlerin selbst es beschreibt.

Hübner-Schwinns Skulpturen laden zum Innehalten ein. Sie erzählen kleine Geschichten, stellen Fragen – oder schauen einem einfach direkt ins Gesicht. Da sitzt ein melancholischer Van Gogh mit echter Sonnenblume, dort begegnet Aladin im modernen Kapuzenpulli seiner Wunderlampe. Ihre Figuren wirken vertraut und gleichzeitig überraschend neu. Mit überzogenen Formen, großen Augen und langen Händen erinnern sie an Tagträume oder Theaterstücke, irgendwo zwischen Kunstobjekt, Karikatur und Seelenwesen.

„Pappmaché ist für mich das perfekte Material – leicht, wandelbar, lebendig“.

Mit Papier, Draht, Farbe und Stoff – und vor allem viel Haltung – formt sie jede Figur von Hand. Ihre Werke sind Unikate, die über das rein Schöne hinausgehen. Mal komisch, mal berührend, mal zum Nachdenken anregend, fordern sie den Betrachter dazu auf, Kindheit, Fantasie und Humor mit erwachsenen Augen zu betrachten. Geboren 1963 in Saarlouis, entdeckte Simone Hübner-Schwinn schon früh ihre Leidenschaft für die Kunst. Bereits im Kindergartenalter begann sie zu malen und zu zeichnen. In ihrer Schulzeit wurden kreative Talente wie Sticken, Häkeln und Weben gefördert, und zur

Kommunion schenkte ihr der Patenonkel die erste Staffelei samt Temperafarben – der Start einer künstlerischen Reise, die bis heute andauert.

Nach dem Abitur entschied sich Hübner-Schwinn für ein breites Studium der Klassischen Archäologie, Kunstgeschichte sowie des Lehramts in Bildender Kunst, Germanistik und Katholischer Theologie. Künstlerisch weitergebildet wurde sie unter anderem bei Karl Michaely und Clothilde Freichel-Baltes sowie bei den Professoren Sigurd Rompza, Karl-Otto Jung, Jo Enzweiler und Christoph Vester. Parallel zu ihrer langjährigen Tätigkeit als Deutsch und Kunstlehrerin blieb die Kunst stets ein fester Bestandteil ihres Lebens.

Prominente_MICK JAGGER_Prozess 19.jpeg
Märchenfiguren_FROSCHBALLERINA_Final 01.jpeg

Heute sind die Skulpturen von Simone Hübner-Schwinn nicht nur in Saarbrücken oder im Saarland zu finden, sondern längst über die Region hinaus bekannt. Die Figuren – oftmals ausden Seiten der Saarbrücker Zeitung geformt – stehen inzwischen in vielen Teilen der Welt. Bei Ausstellungen, wie zuletzt im Kulturbahnhof, initiiert von der Handwerkskammer des Saarlandes, ziehen ihre Arbeiten immer wieder die Aufmerksamkeit des Publikums auf sich.

 

Neben ihrer freien künstlerischen Arbeit nimmt Simone Hübner-Schwinn auch Auftragsarbeiten entgegen. Wer eine individuelle Figur wünscht – vielleicht eine besondere Erinnerung, ein Lieblingscharakter oder ein humorvoller Begleiter für den Alltag – kann sich direkt an die Künstlerin wenden.

bottom of page